Aktive und Aktivitäten
Für die Interessen und Belange der Archäologie (und nicht nur im Ahrtal) setzen sich - abgesehen von den relativ wenigen "professionals" - auch interessierte und engagierte Bürger aktiv ein.
Aktivitäten im Bereich der Archäologie und Denkmalpflege gibt es bereits einige im Ahrtal - darüber hinaus bestehen sicherlich bei genauerer Betrachtung der Situation hier noch etliche Aktionsmöglichkeiten mehr.
Hier genannt sei ein Beispiel, das nach meiner Ansicht Schule machen sollte, da es viele Aspekte gesellschaftlichen Engagements zum Wohle aller in sich vereint - hier genannt seien vor allem der soziale und pädagogische, der wissenschaftliche und kulturelle, der ökologische sowie der touristische und wirtschaftliche Bereich:
Das Projekt "An den Maaren" im Ahrweiler Wald
In der Gemarkung "An den Maaren" im Stadtwald von Ahrweiler wurden zu Beginn der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts römische Mauerreste gefunden, die dann später ausgegraben und von Prof. Dr. Otto Kleeman von der Universität Bonn zusammen mit einem internationalen Grabungsteam bis in die Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts archäologisch erforscht wurden. Die Untersuchungen brachten unter anderem die Grundmauern dreier Gebäude mit Räumen ohne Wohncharakter und die Überreste vieler Schmelzöfen zur Eisenverhüttung zu Tage. Die damalige Einschätzung der Befund-Situation deutete wohl auf eine Arbeitssiedlung zur Ausschmelzung des aus dem umliegenden Gebiet im Tagebau gewonnenen Eisenerzes hin. Leider liegen uns aufgrund eines schicksalhaften Verlaufs in der Vergangenheit heute keine vollständigen Untersuchungsergebnisse von damals vor.
Der jetzige Leiter des Museums Roemervilla in Ahrweiler, Dr. Hubertus Ritzdorf, bearbeitete im Jahr 2003 die vorhandenen Teile der damaligen Dokumentation in seiner Dissertation, aber es blieben viele Fragen offen, die nur erneute Ausgrabungen würden klären können.
Diese weiteren Forschungen konnten bisher in zwei Grabungskampagnen im Sommer 2010 und 2011 umgesetzt werden, die mit Genehmigung und Unterstützung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE - Direktion Archäologie - Außenstelle Koblenz) durch den Förderverein für Archäologie und Museumskultur Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. (FAM e.V.) getragen wurden. Die Trägerschaft wurde dankenswerter Weise vor allem durch die finanzielle Bezuschussung des Vereins von Seiten der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, des Kreises Ahrweiler sowie der Kreissparkassen-Stiftung ermöglicht und durch weitere Spenden ergänzt.
Die beiden mehrwöchigen Grabungskampagnen standen unter der Leitung der Archäologin Eveline Saal M.A. wobei der überwiegende Teil der anfallenden Grabungsarbeiten in etwa zweitausendfünfhundert ehrenamtlichen Arbeitsstunden von den Vereinsmitgliedern des Projektkreises "Archäologie" des FAM e.V. erbracht wurden. Hier seien vor allem Karl Krahforst, Bernd Walther und Michael Schneider genannt, die als begeistertes "Kleeblatt" mehr als die Hälfte der ehrenamtlichen Arbeitsstunden zu diesen beiden Grabungen beisteuerten. Des Weiteren waren ehrenamtlich vor Ort beteiligt: Klaus Becker, Lisa Calenborn, Manuela Dolff, Mirek Dusek, Jürgen Halfmann, Renate und Moritz Jung, Ralf Kastner, Iris Kleefisch, Eva Kleindienst, Jürgen Klose, Andreas Krüger, Klaus Liewald, Sarah Meinekat, Barbara Mochalle, Christine Nägler, Gerd Otto, Thomas Pape, Stefan Schäfer, Drs. Renate und Hubert Schmich, Andreas Schmickler, Björn Schmickler, Anja Schmitz, Thomas Schwarz, Annemarie und Wolfgang Simon, Susanne Syré, Siegi und Kurt Volles, Dr. Gabriele Wolff, Gabriel Wolff und Viktoria Wolff. Die Vorstandsarbeit im FAM e.V. leisteten in diesem Zusammenhang Eva-Maria Kreuter, Iris Kleefisch, Dr. Susanna Smolenski, Heike Wernz-Kaiser M.A., Klaus Liewald und Hans Steinbach. Vom Museum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und dem Museum Roemervilla unterstützten Heike Wernz-Kaiser M.A., Dr. Hubertus Ritzdorf, Karin Hewel und Peter Mochalle das Projekt. Seitens der GDKE in Koblenz wurde das Projekt durch Dr. Dr. Axel von Berg genehmigt sowie technisches Gerät und personelle Unterstützung zur Verfügung gestellt - vor Ort im Einsatz waren in Diensten der GDKE unter anderem: Achim Schmidt, Maria Brockmann, Stephanie Braun, Raphael Junk und Jan Vockel.
Als Ergebnis der Grabungen konnten wir ein viertes Gebäude in Teilen freigelegen, welches aufgrund seiner Ausstattung - wir fanden die Reste einer Hypokaust-Anlage (Fußboden- und Wandheizung), Bruchstücke von bemaltem Wandputz und Splitter von Fensterglas sowie eine Menge an Keramik-Scherben von alltäglicher Gebrauchskeramik bis hin zu feiner Qualität - mit großer Wahrscheinlichkeit als vornehmes Wohngebäude angesprochen werden kann. Somit scheint diese römische Siedlungsstelle nicht nur als Arbeitssiedlung gedient zu haben. Wenn dem so wäre, hätten die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und die gesamte Region neben dem Museum Roemervilla eine weitere archäologisch bemerkenswerte Attraktion für ihre Bewohner und Besucher zu bieten - zumal hier eine römische Anlage publikumswirksam in ihrer Gesamtheit erforscht werden könnte, weil sie seit der Spätantike niemals überbaut wurde.
Darüber hinaus wurden dort "An den Maaren" experimental-archäologische Versuche mit Rekonstruktionen eines antiken Rennofens (Andreas Schmickler) sowie eines römischen Herdes (Bernd Walther) und weitere öffentliche Veranstaltungen seitens der Mitglieder des Projektkreises "Archäologie" des FAM e.V. durchgeführt, um das Thema "Archäologie" immer wieder auch der breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen.
Zur Zeit restaurieren und sichern Mitglieder des Projektkreises "Archäologie" des FAM e.V. die alten Mauerbefunde der Ausgrabung aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Hier waren bisher wieder das "Kleeblatt" - Bernd Walther, Karl Krahforst und Michael Schneider - sowie Renate Jung, Eva Kleindienst, Barbara Mochalle, Mirek Dusek, Jürgen Klose, Dr. Hubert Schmich und Kurt Volles im ehrenamtlichen Einsatz.
Wie man meinen Worten unschwer entnehmen kann, ist mir dieses Projekt aufgrund seines vielschichtigen Nutzens für meine Heimat und die Allgemeinheit - unter anderem unter den oben bereits genannten sozialen, pädagogischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten - sehr an´s Herz gewachsen und wer sich in diesem Zusammenhang engagieren möchte, der möge sich einfach mit mir - Michael Schneider - in Verbindung setzen.
"An den Maaren": Karl Krahforst, Jürgen Klose, Bernd Walther u. Kurt Volles (v.l.n.r.) vor Haus 3 mit der Herd-Rekonstruktion
Hier Text-Download als pdf-Datei: Das Projekt "An den Maaren" im Ahrweiler Wald
Hier Link zu aktuellen Informationen: www.An-den-Maaren.info - Termine & mehr ...
... und hier geht´s zur Ausgrabung "An den Maaren" ...
... und - wie gesagt - es besteht kein Anspruch auf Vollkommen- oder Vollständigkeit !